Faires Gespräch mit Bundesgesundheitsminister Spahn am 13.09.18, dann aber mit fragwürdiger Entwicklung!
Eckpunktepapier von Bundesgesundheitsminister Spahn zur zur Sicherung und Weiterentwicklung zur Heilmittelversorgung. Der VDP sagt: Das Papier hat gute Ansätze, aber auch schwere, nicht hinnehmbare Mängel…
PLUS!
Abschaffung des Schulgeldes / Ausbildungsvergütung
- dauerhafte Aufhebung der Grundlohnsummenanbindung
- mehr Versorgungsverantwortung für Heilmittelerbringer
- Abbau von Bürokratismus
Großes MINUS!
Ausgangsbasis für ein neues Vertragssystem zum 01.01.2020 –
Vereinheitlichung der Vergütungen auf den höchsten von einer Krankenkasse bezahlten Preis
- führt zu keiner sofortigen, deutlichen Erhöhung der Vergütungssätze, so wie von Herrn Dr. Roy Kühne in seinem Sofortprogramm gefordert und vom VDP unterstützt
- höhere Lebenshaltungskosten in einzelnen Bundesländern finden keine Berücksichtigung
Vertrags- und Preisverhandlungen zukünftig zwischen GKV-SV und SHV (Spitzenverband der Heilmittelverbände)
- der SHV vertritt nur ca. 25% aller Therapeuten (Quelle up-aktuell 09/2018), 75 % aller Therapeuten sind nicht vertreten, einige Heilmittelerbringerberufe überhaupt nicht
- Auch wenn mit den anderen Verbänden „Einvernehmen“ herzustellen ist: diese Verbände werden nur im Vorfeld beteiligt; von den unmittelbaren Verhandlungen mit der anderen Seite, den Krankenkassen, sind sie ausgeschlossen
Das würde bedeuten: Heilmittelverbände, die nicht Mitglied im SHV sind
- können ihre spezifischen Aufgaben als Berufsverbände, die Interessen ihrer Mitglieder gerade in den elementaren Fragen zu vertreten, nicht mehr effizient wahrnehmen
- werden dadurch in ihrer verfassungsrechtlich geschützten Freiheit der Interessenwahrnehmung ihrer Mitglieder beeinträchtigt
Vereinbarung der Indikationen zu Blankoverordnungen künftig zwischen GKV-SV und SHV
Hier ist die Beschränkung der ureigenen Rechte der nicht dem SHV angeschlossenen Berufsverbände noch eklatanter; denn hier ist nicht einmal ein „Einvernehmen“ mit den Berufsverbänden vorgesehen
Das darf niemals das Ziel der Politik sein, sehr geehrter Herr Spahn!
Alle Berufsverbände, ob dem SHV angeschlossen oder nicht, müssen selbstverständlich wie bisher ihre verfassungsrechtlich geschützten Aufgaben wahrnehmen können. Bitte tragen Sie dafür Sorge, dass Ihre durchaus richtigen und guten Ansätze zusammen mit allen Berufsverbänden umgesetzt werden können!